Darmgesundheit: eine gesunde Darmflora aufbauen

Nach dem Kenntnisstand der heutigen Forschung hat der Zustand der Darmflora grossen Einfluss auf eine Vielzahl von Prozessen im menschlichen Körper. Es kommt dabei oftmals zu einer wechselseitigen Beeinflussung der gesamten Körpergesundheit und der Zusammensetzung der Darmflora.

Der grosse Einfluss der Darmflora auf die Gesundheit

Stress und eine schlechte seelische Verfassung können sich zum Beispiel auf den Darm in Form eines Reizdarmsyndroms auswirken. Es wird gemutmasst, dass einer der Gründe dafür die starke Vernetzung zwischen zentralem Nervensystem und dem Verdauungstrakt sein könnte. Auch andere somatische Veränderungen können ihren Ursprung im Darm haben. Insbesondere Autoimmunerkrankungen wie die Hauterkrankung Neurodermitis oder die Nervenkrankheit Multiple Sklerose könnten durch eine unausgeglichene Zusammensetzung der Verdauungsflora ausgelöst werden.

Hinweise darauf liefern Studien, die die globale Epidemiologie dieser Krankheiten untersuchen. Dabei konnte festgestellt werden, dass Multiple Sklerose sich ungleich verteilt und in der nördlichen Hemisphäre beziehungsweise in westlichen Gesellschaften deutlich häufiger auftritt. Grund dafür könnten Ernährungsgewohnheiten und Umwelteinflüsse sein. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die erhöhten Erkrankungszahlen in Beziehung zum hohen Fleischkonsum und dem Verzehr von stark verarbeiteten Produkten stehen. Man konnte bereits zeigen, dass die heutige durchschnittliche Ernährung in den Industrieländern starken Einfluss auf die Darmgesundheit hat.

Darmgesundheit: eine gesunde Darmflora aufbauen

Es gibt dabei eine gute Nachricht: Einer schlechten Darmflora kann man entgegenwirken, indem man seine Gewohnheiten ändert. Das Mikrobiom ist kein fixes, unveränderliches System. Sie setzt sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bakteriengruppen und anderen Mikroorganismen zusammen, deren Populationsgrössen sich stetig verändern, je nachdem, welche Nährstoffe ihnen gerade zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass man durch eine ausgewogene Ernährung, bestehend aus frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln, viel bewirken kann.

Es gibt auch probiotische Lebensmittel, DIe sich besonders positiv auf die  Verdauungf auswirken. Dazu zählen beispielsweise Kimchi und Naturjogurt. Bei Kimchi handelt es sich um fermentiertes Gemüse, das durch die Fermentation Bakterienkulturen entwickelt, die den Aufbau der Flora unterstützen. Auch Sauerkraut ist im weiteren Sinne Kimchi, da es nichts anderes als fermentierter Weisskohl ist.

Antibiotikaeinnahme als Gefahr für die Darmflora

Besondere Vorsicht ist nach der Einnahme von Antibiotika geboten. Antibiotika sind wichtige Medikamente in der Therapie bakteriell verursachter Erkrankungen. Leider bekämpfen Antibiotika häufig nicht nur die krankheitsverusachende Bakterienart, sondern auch andere Arten, die sich beispielsweise im Darm ansiedeln und dort wichtige Funktionen übernehmen.

Nach einer Antibiotikatherapie über mehrere Tage sollte die Flora unbedingt wieder in ihrem Neuaufbau unterstützt werden. Neben der Ernährung sind in der Apotheke hierfür auch Präparate erhältlich, sogenannte Probiotika.

Ausgeglichenheit und Achtsamkeit sind wichtige Faktoren für die Darmflora

Neben der Ernährung kann auch eine achtsame Lebensweise helfen, die Darmgesundheit zu verbessern. So sollte man darauf achten, Stress möglichst zu vermeiden. Manchmal ist das natürlich nicht möglich. Wichtig ist dann, einen Ausgleich zu schaffen. Zum Beispiel durch Bewegung, Meditation und Zeit an der frischen Luft.

Ausserdem sollte man sich für die Mahlzeiten genügend Zeit nehmen und bewusst essen. Viele Menschen nehmen ihr Essen nebenbei ein, während sie fernsehen oder aufs Handy schauen. Das sollte unbedingt vermieden werden, um einen bewussteren Umgang mit seinem Essen zu finden. Das beugt zum einen vor, zu viel zu essen, aber auch, unzureichend zu kauen.