Eigener Dünger für den kleinen Garten oder Balkon

Der eigene Anbau von Gemüse und Kräutern kommt immer mehr in Mode, auch in Stadtwohnungen mit Balkonen und Terrassen. Dabei geht es nicht nur um den Spass am Gärtnern, sondern auch um ein wenig Unabhängigkeit. Ein weiterer Schritt zum Kleinstgarten ist der Bokashi-Eimer, eine Erfindung aus Japan.

Wer bislang selbst Kompost herstellen wollte, brauchte dafür viel Platz. Ein Komposthaufen ist mindestens ein Quadratmeter gross, eine Komposttonne etwas kleiner. Dennoch sind beide nicht für Stadtwohnungen geeignet. Mit einem Bokashi-Eimer kann man seinen eigenen Kompost und Dünger für den Kräutergarten herstellen – ohne unangenehme Gerüche.

Kleine Bakterien mit einem grossen Effekt

Durch seine Kompaktheit und lange Lebensdauer ist der Bokashi-Eimer auch ein Beitrag zum nachhhaltigen Wirtschaften. Zwar besteht er aus Plastik, dafür hält er aber viele Jahre. Beim klassischen Bokashi-Eimer kommen sogenannte Effektive Mikroorganismen zum Einsatz. Es handelt sich um eine Mischung bestimmter Bakterien, die sich über das Füllgut des Eimers hermachen. Dazu zählen auch Hefen und Milchsäurebakterien.

Im Bokashi-Eimer wird eigentlich die Natur nachgestellt, wie sie in der Erde vorkommt. Denn dort kommt kaum Luft an. Bakterien sind es, die in der Natur organisches Material fermentieren. Das geschieht auch in dem verschlossenen Eimer. Die Bakterien werden mit dem Füllgut gemischt. Sie arbeiten dann vor sich hin und bilden eine Flüssigkeit, die über einen Hahn am Boden abgelassen wird. Diese Flüssigkeit ist ein hochwertiger Flüssigdünger, der für alle möglichen Pflanzen eingesetzt werden kann. Ein grosser Vorteil: Es dauert nur zwei Wochen, bis man den Dünger produziert hat.

Mehr Grün in die Städte bringe

In den grossen Städten wie Bern und Zürich, aber auch in dicht bebauten Gebieten der Schweiz gibt es einen Drang zurück zur Natur, der aber durch begrenzten Platz kaum ausgelebt werden kann. Deshalb versuchen viele, sich ein wenig Grün ins Heim zu holen – darunter auch Nutzpflanzen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern kann einiges an Geld sparen.

Der Dünger aus dem Bokashi-Eimer kann, mit Lebensmittelresten oder Erde vermischt, einem Pflanzkasten beigegeben werden. Dadurch wird die Qualität der bestehenden Erde enorm verbessert. Die Bakterien können auch das Immunsystem von Pflanzen stärken – sie widerstehen dann dem Stress in einer staubigen Stadt und ihren unterschiedlichen Temperaturen besser.

Kein fauliger Geruch

Gegenüber klassischem Kompost hat das Fermentieren durch Bakterien noch einen weiteren Vorteil: Es hat nicht den typisch fauligen Geruch, sondern rieht eher leicht nach Sauerkraut, wenn es der Erde beigemischt wird. Das wird auch den Nachbarn gefallen.

Der Trend zum nachhaltigen Leben und dem damit verbundenen Schutz der Natur ist nicht mehr aufzuhalten. Der Bakoshi-Eimer ist ein Weg, unser Leben zu verbessern, ohne dafür grosse Opfer bringen zu müssen. Zwei Eimer reichen eigentlich schon, um ständig frische Flüssigkeit parat zu haben. Man kann sie beim Umzug mitnehmen und sie passen auch auf einen kleinen Schmuckbalkon, wenn man wenig Platz hat. Je mehr Grün in den Städten vorhanden ist, umso besser ist es für Luft und Natur. Und sei es auch nur ein Topf mit Petersilie.